Die Eifelerzähler 
Margot und Jochen Groß


Veröffentlichungen im Rundblick

 

 

Ein Heimatforscher aus Nideggen


Johann Franz Martin Aschenbroich wurde am 05. September 1841 in Nideggen geboren. Nach Beendigung des Elementarkurses in seiner Vaterstadt wechselte er frühzeitig zum Gymnasium in Düren. Im Alter von nur 16 Jahren machte er sein Abitur und wandte sich dem Baufach zu. Doch dieses lag ihm nicht, so beschloss er, an der Universität Bonn sich den Rechtswissenschaften zu widmen. Neben seinem Berufsfach fesselten ihn kunsthistorische und geschichtliche Studien, denen er in seiner Freizeit ausgiebig nachging. Zur weiteren Ausbildung besuchte er die Universitäten Heidelberg und München. Nach Vollendung seiner Studien trat er 1863 beim Landgericht Aachen als Auskultator (Rechtsreferendar) ein. Aschenbroich absolvierte 1864 sein Referendarexamen und bevor er sein letztes juristisches Examen abzulegen konnte, erkrankte er schwer. Den tödlichen Verlauf konnte weder die Pflege seiner Eltern und Geschwistern noch die Wissenschaft der Ärzte noch das milde Klima Italiens und der Schweiz aufhalten. 

Am 05. Januar 1867 um die Mittagsstunde verstarb Martin Aschenbroich im jungen Alter von nicht ganz
26 Jahren. Nichts lag ihm so am Herzen, als die Geschichte seiner Vaterstadt Nideggen zu erforschen und den Menschen näher zu bringen. So sah er seine Aufgabe darin, aus seinen sehr spärlichen und zerstreuten Unterlagen mit mühsamer und sorgfältiger Arbeit eine Übersicht der Geschichte von Nideggen zu konstruieren. Sein Bestreben war das so gewonnene Material zu einem Ganzen auszuarbeiten und aufzuschreiben.
 

Somit gelten bis heute noch seine Werke "Geschichte des Schlosses und der Stadt Nideggen" und „Geschichte der Stadt und Burg Nideggen“ als die Standardwerke der Geschichte der Stadt Nideggen.

Leider sind nach Aschenbroich keine großen Nachforschungen und schon gar keine Ausgrabungen vorgenommen worden. Dies ist sehr bedauerlich, zumal man vermutet, dass bereits vor der Burg der Felssporn besiedelt wurde und die Burg auch eine Vorgängerin hatte. So ruht trotz der fleißigen Arbeit von Martin Aschenbroich die Frühgeschichte von Nideggen noch im tiefsten Dunkel.

Der Martin-Aschenbroich-Weg zwischen dem Zülpicher Tor und Dürener Tor
wurde 1963 nach ihm benannt.


Hühnerdiebe in Berg

 

Bis weit in die 60erJahre war es noch üblich, dass auf dem Lande neben der Haupterwerbstätigkeit eine kleine Viehzucht wie Schweine, Kaninchen, Federvieh oder eine Kuh gehalten wurde. Dies war auch Vonnöten, denn die zu gewissen Festen wie Allerheiligen, Weihnachten, Namenstagen usw. anrückende Verwandtschaft musste ja entsprechend verköstigt werden.
Einem Arbeiter aus Berg vor Nideggen aber war es nicht vergönnt, von seinen Tieren zu profitieren; ihm geschah Schreckliches. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, dem 08. Juni 1930, wurde ihm sein gesamter Hühnerbestand, ein Hahn und 10 Hühner, auf brutale Art und Weise gestohlen.


 


 

Bild W. Busch (Witwe Bolte)

Die Diebe müssen sich mit den örtlichen Verhältnissen gut ausgekannt haben. Sie drangen in einen eingezäunten Garten, knackten das Schloss der Scheune und verschafften sich so Zugang zu dem ebenfalls abgeschlossen Hof und somit auch zu dem angrenzenden Hühnerstall.

Die Dreistigkeit dieser Diebe war nicht zu überbieten, denn sie hatten sich noch die Zeit genommen, eine wahre Orgie zu veranstalten. Direkt an Ort und Stelle drehte man den Hühnern sowie dem Hahn den Hals um; sie wurden sogleich gerupft und ausgenommen.
Für den bestohlenen Arbeiter stellte dieser Angriff auf sein Federvieh einen herben, hohen und finanziellen Verlust dar; ihm blieben nur die Federn, mit denen er vielleicht zwei Kissen füllen konnte.
So war nur zu hoffen, dass den Dieben die Hühnchenschenkel im Halse stecken geblieben sind.
Obwohl der geschädigte Arbeiter umgehend Anzeige erstattete, blieb dieses Verbrechen bis heute ungesühnt.