Die Eifelerzähler 
Margot und Jochen Groß


Geschichte eines Hauses in Nideggen

im Altwerk 


Ansicht von 1908, Blick vom Altwerk zum Dürener Tor 

 


Die Vorgeschichte


Nachdem Markgraf Gerhard im Jahre 1313 Nideggen die Stadtrechte verliehen hatte, wurde in Erweiterung des Stadtgebietes unter Graf Wilhelm V. ab 1330 die Stadtmauer mit ihren zunächst drei Toren errichtet. Diese Mauer bedeutete nicht nur Schutz der gewachsenen Bevölkerung, sondern diente dem Grafen auch zur Festigung und Erweiterung seines Machtbereiches.


Emission produzierendes Gewerbe wie Gerber, Schmiede, Steinmetze, Abdecker, Seifensieder usw., aber auch Juden siedelte man vor dem Dürener Tor außerhalb der Stadtmauer an.




Für die Zeit um 1700 werden für das Altwerk als Bewohner genannt:
3 Ackerer, 1 Glaser,2 Küfer,2 Schuster, 1 Schmied/Wagner,6 Tagelöhner und 1 Soldat und 
2 Kellnereiboten.

 

Schmiede Johann Faust Foto 1925


Zugleich wurden als soziale Versicherung für die ärmere Bevölkerung ein Hospital und die Kapelle  St. Jovinian errichtet, welche erstmals in einer Urkunde vom 29.12.1358 erwähnt wurde.

Kapelle St. Jovinian 1910


Auf dem Lageplan von 1723 erkennt man, dass zunächst wohl die linke Seite (stadtauswärts) im Anschluss an Hospital und Kapelle bebaut wurde.



Seit dem Jahre 1361 heißt dieses Gelände "Altwick". Das Wort "Wick" bedeutet im Althochdeutschen "Zaun" und bezeichnete eine umgezäunte oder befestigte Fläche. In den Jahren 1546 und 1562 finden sich Hinweise auf die Pflasterung des Altwerkes; ihre Bebauung richtete sich nach dem Verlauf der Straße, die nach Düren führte.